FarbeRaumKunst  Die Mundus-Bilderreihe

Mundus (Latein) – auf Deutsch: die Welt  

Unsere eine Welt besteht aus vielen individuellen Welten. Meine Mundus-Bilder sind dementsprechend einerseits Sinnbild für die Vielfalt unserer Welt und andererseits stehen sie für die Einheit, die aus dieser Vielfalt erwächst – oder trotz ihr bestehen bleibt. 

Mundus bezieht seine Spannung aus dem Gesamteindruck ebenso wie aus jedem einzelnen Bild: einzelne Vierecke stehen nebeneinander, die Teile unserer Welt darstellen, kleine Ausschnitte des großen Ganzen, das sich zusammenfügt.

Am Anfang eines Mundus entwickle ich ein Raster, das durch viereckige Farbelemente aufgelockert wird. Jeden der viereckigen Ausschnitte bearbeite ich in vielen Arbeitsgängen mit dem Spachtel. Dabei spielt die Farbzusammensetzung eine entscheidende Rolle. Mundus kann daher auch in unterschiedlichen Farben und Farbkombinationen entstehen und damit auch unterschiedliche Wirkung entfalten – so wie eben auch unsere Welt ganz unterschiedliche Farben, Stimmungen und Möglichkeiten aufweist. Nachdem jede einzelne kleine Welt nach zahlreichen aufgetragenen Farbschichten ihre eigene Geschichte entwickelt, verstärke ich bestimmte Elemente, die sich herausgebildet haben, manchmal durch Zufall, manchmal gelenkt oder zumindest beeinflußt, schicksalhaft. Damit entsteht aus einem Raster und einer Vielzahl von farbigen Vierecken ein Bild mit vielen unterschiedlichen Bildern. Oder anders gewendet: aus einem System und einer Vielzahl von Elementen entsteht eine Welt, die in sich lebt und viele unterschiedliche kleine Welten trägt. 

Auch wenn es Konstanten in meinen Mundus Bildern gibt – so unterschiedlich wie die Menschen sind, die sie betrachten, und die Welt, in der sie leben, so unterschiedlich sind auch die Bilder, die einerseits Objekt der Betrachtung sind und dann aber auch ihrerseits bei dem Betrachter eine bestimmte Wirkung erzielen wollen. „Bestimmte“ Wirkung bedeutet dabei nicht „gleiche“ Wirkung. Es geht darum, den Betrachter auf eine Reise mitzunehmen, aber nicht darum, ihm das Ziel vorzuschreiben. Deshalb sind die Bilder auch abstrakt. Sie sollen Raum lassen für Assoziationen und jedes Bild ist nicht nur ein Bild – es ist ein Bild für den einen und ein anderes für den anderen Betrachter. Wenn der Betrachter diese Wirkung spürt – dann hat die Kunst etwas in uns bewegt. Und dazu ist sie da.